Der verlegte Ort, 2019

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Der verlegte Ort
exhibition 'Raumwandeln' at Galerie im Saalbau
Berlin, 2019

In der für die Galerie im Saalbau konzipierten Arbeit 'Der verlegte Ort' nimmt Sinta Werner Bezug auf ein dominantes Merkmal der Ausstellungsräume - das Fischgrätenparkett. Quadratische Spiegel folgen in ihrer Größe und Anordnung dem Fischgrätenmuster, sie falten sich entlang einer Zickzacklinie ähnlich einer Ziehharmonika in den Raum hinein. Diese Ausdehnung durch die Auffaltung findet ihre Entsprechung in der optischen Erweiterung des Raums durch das Spiegelbild. Indem die Spiegel im rechten Winkel zueinander aufgestellt sind, entsteht eine Spiegelung im Spiegel, welche das Prinzip der Parkettierung (eine lückenlose Überdeckung der Ebene durch sich wiederholende Formen) aufgreift.

Das Parkett wird durch die gespiegelte Vervielfachung zum Ornament, welches ein Eigenleben entwickelt, indem es an eine Zellstruktur erinnert, die sich fortwährend teilt und multipliziert. Eine Mathematisierung des Raumes findet statt, die diesen immateriell erscheinen lässt - insbesondere, wenn ein Raumausschnitt in einen anderen hineingeblendet wird und sich der Bildausschnitt durch die eigene Bewegung verschiebt.